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Was ist ein Exploit? Faktencheck und Hintergründe!

Was ist ein Exploit? Faktencheck und Hintergründe!

Meltdown, Spectre, Shitrix, Log4Shell, BlueKeep, PrintNightmare, Log4j: Die Auflistung neuartiger, doch auch bekannter IT-Sicherheitslücken vergrößert sich von Tag zu Tag. Bitterernst wird es allerdings erst dann, wenn solche von Internetkriminellen für kriminelle Zwecke missbraucht werden. Ein mehrfach hierfür eingesetztes Tool sind Exploits. Als „Brecheisen“ oder „Dietrich“ nutzen sie den Angreifern dazu, in ein IT-System, Betriebssystem oder Netzwerk einzudringen, um dort weiteren Schaden anzurichten. Was sich hinter jener Angriffsmethode verbirgt, welche Arten es gibt und wie du dich sowie dein Unternehmen schützen kannst, siehst du in den folgenden Abschnitten.

Die Bedrohungslage durch Internetangriffe hat sich weiter zugespitzt. Belastend kommt hinzu, dass die Angriffsmethoden eine stärkere Professionalisierung, technische Fortentwicklung und wirtschaftliche Herausbildung erleben – und dadurch deutlich an Schlagkraft bekommen.
Jüngsten Studienergebnissen laut SoSafe zufolge hat im vorangegangenen Jahr jedes dritte Unternehmen einen erfolgreichen Internetangriff erlebt. Außerdem sagen drei von vier der Unternehmen aus, dass sich die Angriffslage durch Homeoffice sowie hybride Arbeitsmodelle verschlimmert hat.

Wenngleich mittlerweile im Minutentakt neue Angriffsformen erschaffen werden, sind Internetkriminelle zur Verbreitung von Malware, Ransomware und Co. auf Sicherheitslücken sowie Schwachpunkte in Hardware-Produkten und Software-Lösungen angewiesen.
Mit dem Ziel ebendiese zu finden, setzen sie auf so bezeichnete Exploits.

Was versteht man unter Exploits? Exploits: Eine Definition!

Unter dem Oberbegriff „Exploit“ wird zum einen ein Computerprogramm mit ausführbaren Daten sowie Codezeilen verstanden, mit dem IT-Sicherheitslücken und IT-Schwachstellen aufgezeigt und ausgebeutet werden können. Zum anderen eine rein theoretische Beschreibung einer IT-Schwachstelle.

Im Allgemeinen stellen „Exploit-basierte“ Angriffe eine immense potente Angriffsform für Internetkriminelle dar, um bösartige Programme einzuschleusen, weiterführende Zugriffe zu erhalten und Datendiebstahl oder vergleichbare illegale Aktivitäten zu machen. Dennoch können Exploits ebenfalls im Rahmen von legitimen Sicherheitsüberprüfungen eingesetzt werden, um etwa eine Computersoftware oder Netzwerkkomponente auf beliebte Sicherheitslücken zu prüfen. Außerdem lässt sich durch Exploits die Wirksamkeit von Sicherheitsupdates oder Patches überprüfen.

Wie gelangen Exploits auf ein IT-System?

Mittlerweile gibt es unterschiedliche Wege, auf welchen Exploits auf die Hardware, Software oder Netzwerkkomponente kommen können. Zwei dieser geläufigsten Methoden sind „Drive-by-Download“ sowie „Drive-by-Exploits“.

• Drive-by-Download: Bei dem „Drive-by“-Download findet die Infizierung beim Surfen auf einer eigens hierfür präparierten Webseite statt – ganz ohne dass die Opfer etwas davon bemerken. In vielen Fällen kommen dabei ganze Exploit-Kits zum Einsatz. Diese enthalten eine Sammlung verschiedener Exploits für etliche unterschiedliche Ziele etwa für PDF-Reader oder Webbrowser wie Firefox.
• Drive-by-Exploits: Bei einem Drive-by-Exploit werden die Angriffsopfer gezielt infiziert. Hierzu werden die Exploits via Dateien in E-Mail-Anhängen, auf USB-Sticks oder auch externen Festplatten verbreitet.

Wie laufen Angriffe mit Exploits ab?

Eine Attacke mit Exploits läuft in der Regel in mehreren Schritten ab.

  1. Sicherheitslücken finden: Im allerersten Step muss eine ausnutzbare IT-Schwachstelle gefunden werden. Hierzu benutzen die Bedrohungsakteure die „Drive-by-Download“ oder auch die „Drive-by-Exploits“-Möglichkeit, um die Exploits auf ihre Zielsysteme zu trabsportieren. Nachdem sie auf den IT-Systemen installiert sind, suchen diese nach angreifbaren IT-Sicherheitslücken oder IT-Schwachstellen.
  2. Schadcode ablegen und Programmfluss umleiten: Nachdem die Exploits eine passende IT-Schwachstelle entdeckt haben, platzieren sie einen Schadcode, der den regulären Programmfluss auf den manipulierten Code lenkt.
  3. Aktiv werden und Malware nachladen: Dieser aktive Schadcode ist dann in der Position, die Eigenschaften des gekaperten IT-Systems und die allgemein zugänglichen Betriebssystem-Funktionen aufzurufen. Auf diese Weise sammelt der Exploit zum Beispiel Auskünfte über das System und kann zusätzlichen Schadcode, beispielsweise eine Ransomware, einen Banking-Trojaner oder auch anderweitige Malware aus dem Internet auf das IT-System laden.

Exploits: Angriffsklassen und Verfahren!

Abhängig von der genutzten Angriffsart und den temporären Faktoren lassen sich Exploits in verschiedene Typen unterteilen:

• Zero-Day-Exploits: Zero-Day-Exploits sind vermutlich die populärste sowie gefürchtetste Form von Exploits. Hierbei handelt es sich um eine bemerkte Sicherheitslücke, welche dem Hersteller der Software oder Hardware noch nicht bekannt ist. Sie kann deshalb frühestens beim ersten Angriff auf ein System entdeckt werden. Da der Produzent erst einen Patch für das Exploit entwickeln muss, erhält der Angreifer mehr Zeit, um eine deutlich größere Anzahl von IT-Systeme zu verfälschen oder größeren Schaden anzurichten.
• Remote ausgeführte Exploits: Remote-Exploits zielen auf Schwachstellen der Netzwerksoftware und verwenden manipulierte Datenpakete für ihre Angriffe.
• Denial-of-Service-Exploits: Denial-of-Service-Exploits, auch bekannt als DoS-Exploits, führen keinerlei eigenen Code auf den angegriffenen Systemen aus, sondern verursachen eine Überanstrengung der Anwendung.
• SQL-Injection-Exploits: Webanwendungen, die auf Basis von SQL-Datenbanken deren Features ausführen, sind möglicherweise über SQL-Injection-Exploits angreifbar.
• Command-Execution-Exploits: Mit Hilfe eines Command-Execution-Exploits wird ein Code vom Angreifer gesteuert und mit weitreichenden Rechten auf einem kompromittierten System ausgeführt.

Mögliche Schutzmaßnahmen vor Exploits!

IT-Sicherheitslücken sind eine der größten Schwierigkeiten für die IT-Absicherung. Um Exploit-basierten Angriffen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, können IT-Verantwortliche hierfür sorgen, dass sie die aktuellsten Software-Updates sowie Sicherheitsupdates auf allen IT-Systemen wie auch Anwendungen installiert haben. Jene beheben die IT-Sicherheitslücken und sorgen dafür, dass diese IT-Systeme vor bereits vertrauten Angriffsmustern geschützt sind. Exploits, die die Angriffe über das Internet durchführen, lassen sich in den allermeisten Situationen durch den Gebrauch von innovativen Firewall-Lösungen der nächsten Generation oder Intrusion-Detection und Intrusion-Prevention-Lösungen unterdrücken.

Fazit: Schließen Sie die Schlupflöcher der Hacker!

Die steigende Zahl kritischer IT-Sicherheitslücken und die hiermit verbundenen Exploit-Angriffe werden auch in Zukunft eine unvermeidbare Bedrohung bleiben. Umso entscheidender ist es für Unternehmen, die IT-Infrastruktur über eine mehrschichtige IT-Sicherheitsstrategie mit wirksamen Techniken zur Exploit-Abwehr und IT-Sicherheitsschulungen zum Thema zu schützen. Denn nur so lassen sich Risiken sowie Spätfolgen eines Exploit-Angriffs deutlich minimieren.


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