Sicherheitspatch: Hohe IT-Sicherheit durch proaktive Beseitigung von Software – Einführung und Grundlagen!
Software-Anbieter veröffentlichen heute nahezu jede Woche „Sicherheitspatches“, welche von IT-Verantwortlichen und Usern am besten zeitnah installiert werden sollten. Doch warum sind diese regelmäßigen Aktualisierungen für Nutzungen und Betriebssysteme überhaupt so elementar und welche Arten von Sicherheitsupdates gibt es tatsächlich? Die Antworten findest du im folgenden Artikel.
Software ist schon lange ein integraler und zentraler Baustein unserer fortschreitenden digitalen Lebenswelt. Sei es als App, Unternehmensapplikation, Betriebssystem oder etwa im Internet der Dinge, in eigenständigen Fahrzeugen oder in intelligenten Haushaltsgeräten. Es existiert inzwischen fast kein Lebensbereich, der nicht auf die eine oder andere Art von Software oder softwareintensiven IT-Systemen durchdrungen ist. Doch während sich auf der einen Seite die Innovationsspirale immer rasanter dreht, innovative Anwendungssoftware und Systemsoftware in atemberaubendem Takt entwickelt und auf den Markt gebracht werden, nimmt andererseits die Vielschichtigkeit der Software zu – und damit die Anzahl sicherheitsrelevanter Software-Fehler wie auch Software-Schwachstellen, welche die Tür für verbrecherische Akteure oder bösartigen Schadcode öffnen.
Allein im Jahr 2021, ist aktuellen Studien zufolge, die Anzahl von verifizierten Software-Schwachpunkten im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent angestiegen. Daher ist die aktuelle Gefahr, die von Software-Schwächen ausgeht, wirklich groß.
Vor diesem Hintergrund sind ständige Aktualisierungen und Anpassungen in Form von Sicherheitspatches sowie Sicherheitsupdates unumgänglich – gerade im Geschäftsumfeld.
Was ist eigentlich ein Sicherheitspatch?
Der Ausdruck „Patch“ stammt aus dem Englischen und heißt ins Deutsche übersetzt „Flicken“ oder etwas „korrigieren“. Im IT-Sektor wird unter dem Begriff „Sicherheitspatch“ eine korrigierte Version einer Anwendungssoftware oder auch Systemsoftware begriffen, welche Software-Schwachstellen behebt, die Software-Sicherheit verbessert oder der Software zusätzliche Funktionen verleiht.
Die „Ausbesserungen“ werden in der Regel durch die individuellen Softwarehersteller gestaltet sowie auf deren Website zum Download bereitgestellt. Diese können dabei als zeitkritische Aktualisierung bezeichnet oder aber in regelmäßigen Abständen unaufgefordert und ohne explizite Inkenntnissetzung der Anwender über die betroffene Anwendungssoftware oder Systemsoftware eingespielt werden.
Patch vs. Update vs. Bugfix vs. Hotfix!
Generell unterscheidet man vier Typen von Sicherheitspatches: Bugfix, Hotfix, Sicherheitspatch und das Sicherheitsupdate.
Obwohl jede vier Patch-Typen in gewisser Art und Weise die Fehlerbehebung bzw. die Verbesserung einer Anwendungssoftware oder auch Systemsoftware adressieren, gibt es doch einige große Differenzen.
• Sicherheitspatch: Bei einem Sicherheitspatch handelt es sich um eine verbesserte Version der Software mit dem grundlegenden Hauptaugenmerk, verifizierte Software-Schwachstellen und Softwarefehler zu beheben. Sicherheitspatches beseitigen hierfür nicht mehr gebrauchte Dateien der Software, tauschen diese durch neue Dateien oder sie ändern Teile des Quellcodes der Software.
• Sicherheitsupdate: Sicherheitsupdates dagegen geben der Software neue Funktionen hinzu. Manchmal haben diese auch geringe Fehlerbereinigungen im Gepäck.
• Bugfix: Als Bugfix wird eine Fehlerbehebung am Quellcode begriffen. Der Zweck ist es, fehlerhafte Funktionen abzuschalten oder zu korrigieren. Bugfixes tragen dazu bei, dass die Software reibungsloser funktioniert. Zur selben Zeit verringern diese die Eventualität eines Absturzes.
• Hotfix oder auch Critical Patch Update: Hotfixes sind nichts anderes als Bugfixes; allerdings geht es dabei um eine schnellstmögliche, unaufschiebbare Beseitigung folgenschwerer Software-Schwachstellen und Softwarefehler.
• Day-One-Patches: Dabei handelt es sich um Aktualisierungen, welche sofort am Tag der Veröffentlichung durchgeführt werden. Day-One-Patches werden häufig aufgrund von durch Erst-Benutzer gemeldete Software-Fehler wie auch Software-Schwachstellen durchgeführt.
Warum ist zeitnahes und regelmäßiges Patchen wichtig?
Die Unternehmens-IT wird immer häufiger zum Ziel smarter Internetangriffe. In den meisten Fällen werden geläufige Software-Schwachstellen ausgenutzt, für welche längst Sicherheitspatches verfügbar sind. Der Schaden, welcher bei den Angriffen angerichtet wird, ist beachtlich, wie uns die weltweiten Attacken mit der Erpresser-Software „WannaCry“ 2017 auf die Windows-Schwachstelle mit der Bezeichnung MS17-010 oder aber die Angriffe auf die Microsoft Exchange-Schwäche im März 2021 eindrucksvoll gezeigt haben.
Umso wichtiger ist es, verfügbare Sicherheitspatches klugerweise zeitnah einzuspielen. Nicht letzten Endes sind etliche Unternehmen aufgrund von Compliance-Vorgaben sogar zum Ausführen kontinuierlicher Sicherheitspatches verordnet. Zum Beispiel schreiben die ISO 27001 wie auch der BSI IT-Grundschutz das schnelle Installieren sicherheitsrelevanter Patches vor.
Die Nutzen des regelmäßigen patchens liegen hier eindeutig auf der Hand:
• Mehr IT-Sicherheit: Die periodische Installation von Sicherheitspatches unterbindet bedrohliche Fehler und Schwachpunkte in den Programmen wie auch Betriebssystemen. Sie sind nicht so empfindlich für Internetangriffe sowie bösartigen Schadcode.
• Maximale Software-Qualität sowie bessere Software-Verfügbarkeit: Das Installieren von Sicherheitspatches garantiert, dass Programme und Betriebssysteme stets topaktuell sind und problemlos funktionieren, was zu einer besseren Systemverfügbarkeit leitet.
• Einhaltung von Compliance: Bedingt durch die konstant steigende Zahl erfolgreich getätigter Internetangriffe werden Firmen immerzu häufiger per Gesetz dazu verpflichtet, bestimmte Sicherheitsvorschriften zu beachten. Das zeitnahe Installieren sicherheitsrelevanter Patches ist ein notwendiges Element bei der Einhaltung von Compliance-Standards.
• Funktionsverbesserungen: Sicherheitspatches in Fasson von Sicherheitsupdates tragen hierzu bei, dass Anwendungen sowie Betriebssysteme immer über die neuesten Funktionserweiterungen verfügen.
Sicherheitspatch: Der Patch-Management-Prozess auf einen Blick!
Beim Patchen von Software-Schwachstellen sind eine gute Organisation und klare Abläufe das A und O. IT-Verantwortliche können deshalb einem klar definierten Patch-Management-Prozess folgen. Jener sollte folgende Maßnahmen enthalten:
• Inventarisierung: Im allerersten Schritt gilt es, sich einen Gesamtüberblick über Anzahl und Art aller Endpunkte sowie der darauf installierten Software einzuholen.
• Identifizierung: Im nächsten Schritt geht es darum, fortlaufend Fakten zu aktuellen Software-Schwachstellen und Internetbedrohungen zu erwerben. Überdies sollten IT-Verantwortlichen die entsprechenden Patchzyklen sowie Updatezyklen der benutzten Anwendungen und Betriebssysteme bekannt sein.
• Evaluierung und Planung: In der folgenden Evaluierungsphase sowie Planungsphase sollten eine Risikoanalyse und Bewertung der Anwendungen und Betriebssysteme erfolgen, welche momentan am allermeisten gefährdet sind und daher als allererstes gepatcht werden müssen.
• Deployment: Im abschließenden Schritt kann eine Verteilung sowie Installation der Sicherheitspatches geschehen. Anschließend sollten die Wirkungen genau überprüft werden, um einzuschätzen, ob der Vorgang mit Erfolg war. Durch eine endgültige Auswertung des Deployment-Prozesses lässt sich dieser kontinuierlich verbessern.
Fazit: „Never change a running System“ war gestern!
Software-Schwachstellen und Software-Fehler gehören zu einer Anwendung wie Flammen zum Feuer.
Umso elementarer ist es, dass Unternehmen in regelmäßigen Abständen die Anwendungsprogramme wie auch Systemprogramme patchen und aktualisieren. Zum einen können sie auf diese Weise öffentlich bekannte Programmfehler und Software-Schwachstellen schließen, bevor jene von kriminellen Akteuren ausgenutzt werden können. Zum anderen ist es ihnen möglich, gesetzliche Regeln zur IT-Sicherheit sowie Compliance einzuhalten.
Du willst mehr zum Thema erfahren? Oder du möchtest dein Schwachpunkt- und Patch- Management mit wirksamen Lösungen verbessern? Dann sind wir der ideale Ansprechpartner! Sprich uns gerne an!