Cloud-Zugriffe kontrollieren – Wer darf eigentlich worauf zugreifen?
Cloud Zugriffe kontrollieren ist heute eine der wichtigsten Aufgaben für Unternehmen, denn ohne klare Regeln für Cloud Berechtigungen verwalten, Cloud Zugriffssicherheit und das Least-Privilege-Prinzip in der Cloud entstehen schnell gefährliche Sicherheitslücken. Gerade wenn mehrere Teams gleichzeitig auf Daten zugreifen, wird die Cloud Zugriffskontrolle im Unternehmen zum entscheidenden Schutzfaktor.
Ob Microsoft 365, OneDrive, SharePoint, Teams oder branchenspezifische Cloud-Anwendungen – überall greifen Mitarbeitende, Partner und externe Dienstleister auf sensible Daten zu. Deshalb müssen Unternehmen ihre Cloud Zugriffe im Unternehmen klar steuern, regelmäßig prüfen und technisch absichern. Nur so lassen sich Datenverluste, Missbrauch und ungewollte Freigaben zuverlässig vermeiden.
Warum unkontrollierte Cloud-Zugriffe so gefährlich sind
In vielen Unternehmen wachsen Berechtigungen über Jahre hinweg unkontrolliert: Mitarbeitende wechseln Rollen, bekommen zusätzliche Zugriffe – doch alte Rechte bleiben bestehen. Dadurch entstehen überprivilegierte Konten, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.
Typische Probleme:
- zu weitreichende Freigaben in OneDrive oder SharePoint
- ehemalige Mitarbeitende behalten versehentlich Zugriff
- externe Partner haben länger Zugriff als vorgesehen
- Ordner oder Daten werden unbewusst für „Alle“ freigegeben
- Adminrechte werden zu großzügig verteilt
Solche Fehler können gravierende Folgen haben – von Datenverlust über Compliance-Verstöße bis hin zu erfolgreichen Angriffen, wenn ein kompromittiertes Konto plötzlich Zugriff auf weit mehr Daten hat, als es sollte.
Die Cloud Security Alliance weist regelmäßig darauf hin, dass falsches Berechtigungsmanagement zu den größten Cloud-Sicherheitsrisiken gehört:
👉 Cloud Security Alliance – Top Threats to Cloud Security
Best Practices für sicheres Zugriffsmanagement in der Cloud
Um Cloud-Umgebungen sicher zu halten, sollten Unternehmen ein klares Berechtigungskonzept etablieren. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um saubere Prozesse und regelmäßige Überprüfung.
1. Zugriff nach Rollen definieren
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist ein rollenbasiertes Berechtigungsmodell (RBAC). Dabei erhalten Mitarbeitende nur die Zugriffe, die ihre Rolle wirklich benötigt – nicht mehr und nicht weniger. Rollen sollten eindeutig definiert und dokumentiert werden, damit klar ist, welche Berechtigungen zu welcher Aufgabe gehören.
Gerade für wachsende Unternehmen ist RBAC ein zentraler Baustein, um die Übersicht zu behalten.
👉Passend: IT-Sicherheit für Unternehmen – ganzheitliche Schutzmaßnahmen
2. Berechtigungen regelmäßig prüfen
Berechtigungen verändern sich im Unternehmensalltag ständig, etwa durch Projektwechsel, neue Aufgabenbereiche, Teamveränderungen oder den Einsatz externer Dienstleister. Genau deshalb reicht es nicht aus, Zugriffsrechte einmalig zu vergeben und anschließend unbeachtet zu lassen. Unternehmen sollten regelmäßige Access Reviews durchführen, bei denen systematisch überprüft wird, welche Personen aktuell Zugriff auf welche Daten und Systeme haben. Dabei wird analysiert, ob diese Zugriffe noch tatsächlich für die tägliche Arbeit benötigt werden, ob veraltete Freigaben entfernt werden müssen und ob externe Nutzer weiterhin berechtigt sind oder inzwischen deaktiviert werden sollten. Solche regelmäßigen Berechtigungsprüfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen, um versehentliche Datenlecks, Missbrauch von Zugängen und unerkannte Sicherheitsrisiken frühzeitig zu vermeiden.
3. Das Least-Privilege-Prinzip anwenden
Das Least-Privilege-Prinzip bedeutet, dass Benutzerinnen und Benutzer ausschließlich die Berechtigungen erhalten, die sie für ihre tägliche Arbeit wirklich benötigen – nicht mehr und nicht weniger. Dadurch vermeiden Unternehmen unnötige Administratorrechte, globale Freigaben oder offen zugängliche Ordner, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen können. Je geringer die Rechte eines Kontos sind, desto kleiner ist auch der potenzielle Schaden, falls Zugangsdaten kompromittiert werden. Gleichzeitig sinkt das Risiko versehentlicher Datenlöschungen oder ungewollter Freigaben deutlich. Besonders bei Cyberangriffen verhindert dieses Prinzip, dass sich Angreifer mit einem kompromittierten Konto ungehindert im gesamten System ausbreiten können.
Moderne Sicherheitskonzepte wie Zero Trust und Least Privilege bilden heute die Grundlage zeitgemäßer IT-Architekturen und werden auch vom amerikanischen Standardisierungsinstitut NIST ausdrücklich empfohlen:
👉 NIST – Zero Trust Architecture Guidelines
Praxis-Tipp: Zugriffe dokumentieren & Audit-Logs aktivieren
In vielen IT-Umgebungen existieren über Jahre hinweg gewachsene Berechtigungen, deren Ursprung und Zweck oft niemand mehr genau nachvollziehen kann. Genau deshalb sollten Unternehmen Zugriffsrechte und Rollen nicht nur einmal vergeben, sondern sauber dokumentieren und regelmäßig pflegen. Eine strukturierte Dokumentation sorgt dafür, dass jederzeit transparent ist, wer worauf zugreifen darf und warum. Ergänzend dazu sind aktivierte Audit-Logs ein entscheidendes Kontrollinstrument, denn sie machen Veränderungen an Berechtigungen nachvollziehbar. So erkennen IT-Teams sofort, wenn Freigaben unerwartet erweitert wurden, neue externe Zugriffe hinzugekommen sind, Adminrechte verändert wurden oder auffällige Aktivitäten auftreten. Diese Kombination aus Dokumentation und Protokollierung erhöht die Sicherheit deutlich und hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Für den strukturierten Aufbau solcher Prozesse und Richtlinien ist eine professionelle Begleitung sinnvoll – etwa im Rahmen einer IT-Sicherheitsberatung.
→ Passend: IT-Sicherheitsberatung – Prozesse & Richtlinien entwickeln
Eine saubere Dokumentation stellt sicher, dass Berechtigungen jederzeit überprüfbar bleiben, nachvollzogen werden können und langfristig keine unkontrollierten Zugriffsstrukturen entstehen.
Fazit: Kontrollierte Cloud-Zugriffe sind entscheidend für Datensicherheit
Cloud-Dienste können nur dann sicher genutzt werden, wenn Zugriffsrechte klar definiert, regelmäßig überprüft und konsequent nach dem Least-Privilege-Prinzip vergeben werden. Ein strukturiertes Berechtigungsmanagement schützt vor Datenverlust, Missbrauch und unbefugtem Zugriff – und ist damit ein zentraler Baustein moderner IT-Sicherheit.
Wenn Sie Unterstützung beim Aufbau einer sicheren Cloud- oder Zugriffsstrategie benötigen, beraten wir Sie gerne.

