Kryptographie – Schutz vertraulicher Daten durch Verschlüsselung
Kryptographie – Schutz vertraulicher Daten durch Verschlüsselung
Der Begriff Kryptographie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet sinngemäß „geheimes Schreiben“. Heute beschreibt er die Wissenschaft der sicheren Informationsübertragung. Ziel ist es, Daten so zu verschlüsseln, dass sie nur von denjenigen gelesen oder verändert werden können, für die sie bestimmt sind.
Kryptographie ist längst nicht mehr nur ein Thema für Geheimdienste oder Militärs. In der modernen IT ist sie ein zentraler Bestandteil der Datensicherheit – sei es beim Onlinebanking, in der Cloud oder im E-Mail-Verkehr.
Die Ziele der Kryptographie
Verschlüsselung dient in erster Linie dazu, Kommunikation vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Dahinter stehen vier zentrale Prinzipien:
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Vertraulichkeit: Nur der vorgesehene Empfänger soll eine Nachricht lesen können.
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Integrität: Informationen müssen vollständig und unverändert bleiben.
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Authentizität: Der Absender einer Nachricht soll eindeutig erkennbar sein.
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Verbindlichkeit: Eine versendete Nachricht darf später nicht abgestritten oder geleugnet werden können.
Diese vier Grundpfeiler bilden die Basis jeder modernen Sicherheitsarchitektur in der IT.
Wie funktioniert Verschlüsselung?
Beim Verschlüsseln wird ein Klartext mithilfe eines Schlüssels in eine unlesbare Zeichenfolge umgewandelt. Nur wer den passenden Schlüssel besitzt, kann die ursprüngliche Information wieder sichtbar machen.
Dabei unterscheidet man zwei grundlegende Verfahren:
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Symmetrische Verschlüsselung:
Sender und Empfänger nutzen denselben Schlüssel. Der Nachteil: Der Schlüssel selbst muss auf sicherem Weg übermittelt werden, was ein Risiko darstellen kann. -
Asymmetrische Verschlüsselung:
Hier gibt es zwei Schlüssel – einen öffentlichen, der zum Verschlüsseln dient, und einen privaten, der nur dem Empfänger bekannt ist und zum Entschlüsseln verwendet wird. Dieses Verfahren ist aufwendiger, aber auch sicherer.
Beide Methoden werden häufig kombiniert, um Geschwindigkeit und Sicherheit zu vereinen – etwa beim Versenden verschlüsselter E-Mails oder bei HTTPS-Verbindungen im Internet.
Von der Geheimschrift zur digitalen Verschlüsselung
Die Wurzeln der Kryptographie reichen weit zurück. Schon im Altertum wurden Botschaften durch das Vertauschen oder Ersetzen von Buchstaben verschlüsselt. Solche einfachen Verfahren – Transposition oder Substitution – waren für damalige Zeiten ausreichend, lassen sich heute aber mit moderner Rechenleistung in Sekunden knacken.
Mit dem Aufkommen der Computertechnik hat sich die Kryptographie grundlegend verändert. Anstelle von Buchstaben arbeitet man nun auf Bit-Ebene, also mit Einsen und Nullen. Diese digitale Verschlüsselung erlaubt unzählige Kombinationen und macht moderne Verfahren wie AES (Advanced Encryption Standard) oder RSA so sicher, dass sie selbst mit Hochleistungsrechnern kaum zu brechen sind.
Ein altes Prinzip mit neuer Bedeutung
Schon immer wollte der Mensch Informationen geheim halten – ob im Krieg, in der Politik oder im privaten Austausch. Heute findet Kryptographie in fast jedem digitalen Prozess Anwendung: bei der Anmeldung an Online-Diensten, im Zahlungsverkehr, in der Cloud oder bei der Speicherung sensibler Firmendaten.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung gewinnt sie weiter an Bedeutung. Denn je mehr Informationen über Netzwerke geteilt werden, desto wichtiger wird ihre Verschlüsselung – als Grundlage für Vertrauen, Sicherheit und digitale Freiheit.

