Bandlaufwerke – alte Technologie mit neuer Bedeutung
Bandlaufwerke – alte Technik mit neuer Bedeutung
In der Welt der IT ist es selten, dass eine Technologie über Jahrzehnte hinweg Bestand hat. Die meisten Systeme werden regelmäßig überarbeitet oder komplett ersetzt. Eine Ausnahme bilden die Bandlaufwerke – eine Speichertechnik aus den 1950er-Jahren, die auch heute noch in vielen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt.
Die Anfänge: Magnetband als Datenspeicher
Im Jahr 1951 nutzte der Großrechner UNIVAC I erstmals ein Magnetband, um Daten zu speichern. Jedes Band fasste rund 224 Kilobyte.
Nur ein Jahr später brachte IBM das erste Bandlaufwerk, das Modell 726, auf den Markt. Es konnte etwa 1,4 Megabyte speichern und wurde schnell zum Vorbild für die spätere Datensicherung. Von da an setzte sich das Magnetband als Standard für Backups und Archivierungen durch.
Vom Hauptspeicher zur Backup-Lösung
Mit dem Aufkommen günstiger Festplatten änderte sich vieles. Bandlaufwerke verschwanden nach und nach aus dem Alltag, doch sie blieben ein wichtiger Bestandteil in der Datensicherung.
Zuvor hatten sie bereits die Lochkarten als Speichermedium abgelöst – nun übernahmen Festplatten ihre Rolle. Trotzdem nutzen viele Firmen Bandlaufwerke weiterhin, um große Datenmengen sicher zu sichern. Die Technik entwickelte sich weiter, auch wenn das Grundprinzip gleich blieb.
Kontinuierliche Aufzeichnung im Streaming-Modus
Wie viel Speicher ein Bandlaufwerk bietet, hängt von der Bandlänge und dem Aufzeichnungsstandard ab. Moderne Magnetbänder erreichen heute riesige Kapazitäten – oft mehrere Petabyte.
Aktuelle Systeme arbeiten im Streaming-Modus. Das Band läuft dabei konstant, während Daten ohne Unterbrechung geschrieben werden. Diese Methode verhindert Lücken, sorgt für eine gleichmäßige Aufzeichnung und macht die Datensicherung effizienter.
Sequenzielle Speicherung und Kompression
Beim Schreiben läuft das Band dauerhaft. Ein Zwischenspeicher liefert die Daten im richtigen Tempo nach.
Die gespeicherten Informationen landen nacheinander auf mehreren Spuren. Eine integrierte Kompression sorgt dafür, dass möglichst viele Daten auf das Band passen. So wird Speicherplatz gespart und die Sicherung bleibt effizient.
Bandlaufwerke als sichere Langzeitspeicher
Moderne Bandlaufwerke überzeugen durch enorme Kapazität und niedrige Kosten. Sie sind perfekt für große Datenarchive und Langzeit-Backups geeignet.
Für den täglichen Zugriff sind sie jedoch weniger praktisch, weil sie langsamer arbeiten als Festplatten oder SSDs. Ihren Vorteil zeigen sie überall dort, wo Daten langfristig sicher aufbewahrt, aber selten abgerufen werden.
Damit die Magnetbänder über viele Jahre lesbar bleiben, sollten sie kühl, trocken und staubfrei gelagert werden. Ein klar strukturiertes Backup-Konzept sorgt zusätzlich dafür, dass die Sicherungen zuverlässig und leicht zugänglich bleiben.
Fazit
Auch wenn Bandlaufwerke alt wirken, sind sie bis heute eine sichere und günstige Lösung für die Datensicherung. Sie punkten mit Langlebigkeit, großer Speicherkapazität und niedrigen Betriebskosten.
Wer sie mit modernen Backup-Systemen kombiniert, kann von dieser bewährten Technik noch lange profitieren.

